Informationen zum RBMK

Wie viele RBMKs gab es insgesamt und wie viele gibt es heute noch?

RBMKs

Der RBMK (Reaktor Bolshoy Moshchnosti Kanalnyy, zu Deutsch: Reaktor mit hohen Leistungskanälen) ist ein Kernreaktortyp, der in der Sowjetunion entwickelt wurde und durch den Unfall im Kernkraftwerk Chernobyl im Jahr 1986 international bekannt wurde. Der RBMK ist ein graphitmoderierter Druckröhrenreaktor, der für die Nutzung der Kernspaltung zur Energieerzeugung konzipiert wurde.

Ursprünglich wurden 17 RBMK-Reaktoren an verschiedenen Standorten in der Sowjetunion gebaut, einschließlich Chernobyl, Leningrad (heute Sankt Petersburg), Kursk und Smolensk. Diese Reaktoren wurden aufgrund ihrer Fähigkeit, während des Betriebs Brennstoff aufzunehmen und abzugeben, und ihrer relativen Kosteneffizienz in der Herstellung und im Betrieb geschätzt.

Nach dem Unfall von Chernobyl wurden jedoch erhebliche Sicherheitsbedenken bezüglich des Designs der RBMK-Reaktoren laut. Insbesondere wurde kritisiert, dass sie unter bestimmten Betriebsbedingungen zu einer positiven Void-Reaktivität neigen, was bedeutet, dass eine Zunahme des Dampfgehalts im Reaktor die Reaktionsrate erhöhen und potenziell eine unkontrollierte Leistungsexkursion auslösen kann.

Als Reaktion auf den Unfall und die damit verbundenen Sicherheitsüberprüfungen wurden viele der bestehenden RBMK-Reaktoren entweder heruntergefahren oder umfangreichen Sicherheitsnachrüstungen unterzogen. Heute sind noch 11 dieser Reaktoren in Betrieb, alle in Russland. Diese befinden sich in den Kernkraftwerken Kursk, Leningrad und Smolensk, wobei umfassende Modernisierungsprogramme umgesetzt wurden, um die Sicherheit dieser Reaktoren zu verbessern.


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